Upgrade von 6.0

Ein schrittweises Upgrade 6.0 -> 6.1 -> 6.2 ist nicht nötig. Neben dem hier beschriebenen direkten Upgradepfad 6.0 (Codename ObenBleiben) auf 6.2 (Codename Babo62), ist auch eine Aktualisierung mithilfe der Migration möglich.

Lesen der Release-Informationen

Lesen Sie die Informationen zu What is new in 6.2?, speziell, welche Fehler bekannt sind.

Dokumentation der eigenen Firewallregeln

Im Zuge der Aktualisierung wird die interne und externe Firewall auf IP-basierte Regeln umgestellt. Daher ist es notwendig alle selbst definierten und in IPFire eingetragenen Regeln vorab zu dokumentieren. Diese müssen nach dem Upgrade neu in IPFire eingetragen werden.

Screenshots erstellen

Die Regeln / Einstellungen aus den folgenden IPFire-Bereichen müssen dokumentiert werden:

  • Eingehende Firewallregeln
  • Ausgehende Firewallregeln
  • Eingehender Firewallzugang
  • Ausgehender Firewallzugang
  • Standardverhalten der Firewall

Zu diesen Bereichen sind sinnvollerweise Screenshots zu erstellen, um so die Regeln erfassen. Die eigenen Regeln ergeben sich im Vergleich mit dem Auslieferungszustand des IPFire. Nach dem Upgrade der Firewall müssen die eigenen Regeln wieder eingepflegt werden.

Sperrliste löschen

Prüfen Sie, ob im IPFire auf der Webproxy-Seite noch MAC-Adressen in der Sperrliste eingetragen sind. Sind hier MAC-Adressen noch eingetragen, müssen Sie diese löschen und diese Änderungen mit der Schaltfläche Speichern und Neustart übernehmen.

Paketquellen anpassen

Zum Upgrade auf linuxmuster.net 6.2 (Codename Babo62) muss das entsprechende Repositorium eingebunden werden.

In der Datei /etc/apt/sources.list.d/linuxmuster-net.list sind folgende Paketquellen anzugeben:

deb http://pkg.linuxmuster.net/ babo/
deb-src http://pkg.linuxmuster.net/ babo/
deb http://pkg.linuxmuster.net/ babo62/
deb-src http://pkg.linuxmuster.net/ babo62/

Bestehende Zeilen, die auf das precise-Repositorium verweisen, ebenso alte Quellendateien, die auf precise-Repositorien verweisen, sollten auskommentiert oder gelöscht bzw. verschoben werden.

# deb http://pkg.linuxmuster.net/ precise/
# deb-src http://pkg.linuxmuster.net/ precise/

Attention

Paketquellen überprüfen

Stellen Sie sicher, dass keine weitere Datei im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ oder die Datei /etc/apt/sources.list Repositorien von pkg.linuxmuster.net enthält.

Dist-upgrade durchführen

Nachdem die Paketquellen in der genannten Datei für apt eingetragen wurden, können Sie nun die Paketquellen aktualisieren und die Pakete selbst aktualisieren.

Dazu sind auf der Eingabekonsole als Benutzer root folgende Befehle einzugeben:

# apt-get update
# apt-get dist-upgrade
Paketaktualisierung (Upgrade) wird berechnet...Fertig
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
   tftpd-hpa
Die folgenden NEUEN Pakete werden installiert:
  atftpd ipcalc
Die folgenden Pakete werden aktualisiert (Upgrade):
  linuxmuster-base linuxmuster-ipfire linuxmuster-linbo linuxmuster-migration
  sophomorix-base sophomorix-doc-html sophomorix-pgldap sophomorix2

Sollte die Paketaktualisierung verletzte Abhängigkeiten für tftpd-hpa melden, so installieren Sie zunächst gezielt atftpd oder installieren Sie das deinstallierte linuxmuster-linbo nach dem upgrade neu.

Attention

Aktuelle Konfiguration beibehalten

Wählen Sie immer aus, dass die aktuelle Konfiguration beibehalten werden soll. Dies entspricht auch der Voreinstellung, die Sie mit ENTER bestätigen können.

Externe Firewall umstellen

Nachdem das Distributions-Upgrade durchgelaufen ist, setzen Sie die externe Firewall mit dem Befehl

# linuxmuster-ipfire --setup

einmal in den Auslieferungszustand zurück. Starten Sie die Firewall neu und warten Sie, bis diese vollständig neu gestartet ist.

Ab jetzt können Sie die vorher dokumentierten eigenen Regeln und Portweiterleitungen wieder einpflegen und aktivieren.

Import der Workstations durchführen

Beim durchgeführten Upgrade wurde auch eine neue Version des Pakets linuxmuster-linbo eingespielt. Diese neue Version von Linbo erfordert es, dass zur Aktivierung zu Beginn ein einmaliger Import der Workstations ausgeführt wird. Auf diese Weise werden die notwendigen Konfigurationsdateien erstellt. Führen Sie hierzu folgenden Befehl aus:

# import_workstations

Das Skript prüft die angegebenen Eintragungen in der Datei /etc/linuxmuster/workstations. Sind diese korrekt wird der Import ausgeführt. Wurde das Skript erfolgreich abgearbeitet, wird dies mit einem entsprechenden Hinweis quittiert.

Clients mit neuem Linbo booten

Note

Ab Linbo 2.3 ist es zwingend notwendig, im BIOS auch die Festplatte als Bootmedium einzustellen.

Um sicherzustellen, dass das neue LINBO-System auch lokal auf den Clients installiert wird, erzwingt man eine Aktualisierung des Caches und einen Reboot.

Folgender Befehl auf der Serverkonsole sorgt dafür, dass beim nächsten Bootvorgang per PXE der Cache initialisiert wird (und rebootet wird):

# linbo-remote -p initcache,reboot [-i <hostname>|-g <group>|-r <room>]

Sollten sich in Ihrem Netzwerk neben den Clients, die via PXE-Netwerk-Boot starten, auch solche befinden, die Linbo nur lokal starten, schalten Sie die betreffenden Rechner ein und lassen Sie diese mit LAN-Verbindung in die Linbo-Oberfläche booten. Über die Konfigurationseinstellung AutoInitCache = yes in der zugehörigen start.conf erzwingt man die Cache-Initialisierung auch bei diesen Clients.

Note

Nach dem Upgrade sollten alle Clients wie gewohnt weiter funktionieren. Die Bildschirmausgabe beim Bootvorgang ist leicht verändert und vor dem Betriebssystemstart aus der Linbo-Oberfläche heraus wird nun immer ein Neustart initiiert (Der sogenannte reboot-Workaround wird nun immer verwendet.)

Fehlerbehebung mit einem USB-Stick

Wenn ein Arbeitsplatz mit der Fehlermeldung “Kernel panic” hängt oder in Schleifen immer wieder rebootet, kann ein Neuanfang über einen USB-Stick oder CD/DVD initiiert werden.

Laden Sie dazu die die Datei linbo.iso von ihrem Server herunter (z.B. über http://10.16.1.1/linbo.iso) und brennen Sie diese auf CD/DVD oder kopieren diese auf einen USB-Stick, z.B. mit Hilfe des Befehls

# dd if=linbo.iso of=/dev/sdb

wobei /dev/sdb der Schnittstellenname ihres USB-Sticks sein muss.

Tausch- und Vorlagenordner umstellen

Die Tausch- und Vorlagenordner der Klassen/Projekte und des aktuellen Raums müssen ab linuxmuster.net 6.1 von den bisherigen so genannten bind-mounts auf verlinkte shares umgestellt werden.

Homeverzeichnisse bereinigen

Dazu ist es zunächst erforderlich die Verzeichnisse

__tauschen
__vorlagen

in jedem Benutzerverzeichnis zu entfernen. Dies kann man mit folgenden Befehlen für alle Benutzer oder gezielt für einzelne Benutzer erledigt werden:

# sophomorix-repair --repairhome
# sophomorix-repair --repairhome -u user

Attention

Es ist notwendig, dass die Benutzer nicht am System angemeldet sind, sonst können die in Benutzung befindlichen Links nicht entfernt werden.

Bind-mounts abschalten

Die Verwendung der bind-mounts auf dem Server sind händisch abzuschalten. Dies wurde so vorgesehen, damit ein Parallelbetrieb als Übergang genutzt werden kann. Dazu in den Dateien

/etc/linuxmuster/samba/root-preexec.d/sophomorix-root-preexec
/etc/linuxmuster/samba/root-postexec.d/sophomorix-root-postexec

die Zeilen mit “sophomorix-bind” durch Voranstellen eines # auszukommentieren.

#!/bin/bash
# sophomorix-bind --quick --login --host $HOSTNAME --user $USERNAME --homedir $HOMEDIR

Damit werden die bind-mounts bei der Benutzeran- bzw. abmeldung nicht mehr angelegt bzw. entfernt.

Da es möglich ist, dass zum Umstellungszeitpunkt Bind-mounts gesetzt waren, sollten diese entfernt werden mit:

# sophomorix-bind --cron

Dateirechte umstellen

Mit dem Upgrade von 6.0 auf 6.1 müssen auch noch die Dateirechte/Eigentümer von schon erstellten Verzeichnissen in den Tauschordnern angepasst werden. Dies geschieht durch Aufruf von:

# sophomorix-repair --permissions