Anlegen und Installieren des Servers
Autor des Abschnitts: @cweikl @MachtDochNiX
Bemerkung
Bist Du zuvor der Anleitung „Proxmox vorbereiten“ gefolgt, dann kannst Du fortfahren mit Erster Start des Servers vom Installationsmedium.
Hinweis
Willst Du in einer VM installieren, so must Du für die neue VM folgende Mindesteinstellungen angeben:
Installation von Local/ISO,
Gast OS: Linux, 6.X - 2.6 Kernel
BIOS: Boot / MBR / SeaBIOS,
2 vCPU,
3 GiB RAM,
storage -> hdd1: 25 GiB -> hdd2: 100 GiB,
1 NIC mit Zuordnung zu vSwitch green.
Achte darauf, dass vor dem Start der VM beide Festplatten der VM zugewiesen wurden.
Bei der Einrichtung des Servers musst Du nur einen Server mit 2 HDDs haben und Ubuntu auf der ersten HDD installieren. Die zweite HDD bleibt frei. Auf dieser 2. HDD richtest Du - wie nachstehend beschrieben - ein LVM ein.
Erster Start des Servers vom Installationsmedium
Sprachauswahl
Starte den Server Ubuntu 22.04 LTS Server ISO-Image. Es erscheint das erste Installationsfenster mit der Abfrage zur gewünschten Sprache.

Wähle Deine bevorzugte Sprache
Wähle Deine bevorzugte Sprache.
Tastaturlayout
Danach wähle Dein Tastaturlayout.

Wähle Dein Tastaturlayout
Wähle das Tastaturlayout Deutsch
und bestätige dies mit Erledigt
.
Tipp
Wenn Du Dir nicht sicher bist, vor welcher Tastatur Du gerade sitzt:
Wähle nacheinander
Tastatur erkennen
–> OK
–> y
–> Ja
–> Shift
+ *
–> q
–> z
–> OK
Da sollte zumindest für eine deutsche Tastatur das richtige Layout finden. Für andere einfach den Abfragen folgen
Installationsart wählen
Wähle die Art der Installation für den Ubuntu Server aus. Es reicht die minimale Installation.

Installationsart wählen
Netzwerk
Konfiguriere danach Deine Netzwerkkarte.

Konfiguriere Deine Netzwerkkarte
In der Voreinstellung ist die Netzwerkkarte auf DHCP eingestellt. Das klappt natürlich nicht, da der DHCP-Service der Firewall deaktiviert wurde. Du musst also die Konfiguration manuell vornehmen.
Gehe dazu auf die Netzwerkkarte und wähle Edit IPv4
.

Ändere die IPv4 Konfiguration
Wähle Manual
aus.

Trage die IPv4 Einstellungen ein
Gib die Netzwerkkonfiguration, wie im oberen Bild ein beziehungsweise …
Hinweis
… passe sie Deinen Bedürfnissen an und übernehme diese mit Speichern
.
Achtung
Die Länge des ersten Teils der Domäne darf maximal 15 Zeichen betragen. Die Domäne „muster-gymnasium.de“ überschreitet diese Grenze um ein Zeichen, da „muster-gymnasium“ 16 Zeichen lang ist.
Eine gute Wahl ist beispielsweise linuxmuster.lan
. Beim späteren Setup von linuxmuster.net wird diese ggf. für alle Server-Dienste angepasst.

Bestätige Deine Einstellungen
Mit Erledigt
geht es weiter.

Bestätige die Proxy-Einstellungen
Lass die Proxy-Adresszeile leer. Auch diese Anfrage verlässt Du mit Erledigt
.

Bestätige den Ubuntu Mirror Server
Die Mirror-Adresse übernimmst Du ebenfalls mit Erledigt
.
Aktualisierung des Installers

Installer aktualisieren
Bei der angebotenen Aktualisierung wählst Du Aktualisieren auf neuen Installer
.
Speichermedien
Für die weitere Installation benötigst Du zwei unterschiedliche Speichermedien in Deinem Server.
Dabei ist es egal ob es sich dabei um …
… eine reale Festplatte mit zwei Partionen.
… zwei reale Festplatten.
… zwei virtuelle Festplatten handelt.
In dieser Anleitung beschreiben wir zunächst die Installation auf Basis unserer Mindestanforderungen, also …
… 25G Speichermedium für das System und
… 100G Speichermedium für Daten
Wobei anzumerken ist, dass die Installation des Speicherplatzes für das System /
für alle Varianten identisch ist.
Speicher des Systems

Eigenes Festplattenlayout wählen
Wähle nun zur Einrichtung der Festplatten Custom Storage Layout
aus, wie in obigen Bild dargestellt.
Es werden Dir dann die verfügbaren Geräte angezeigt.

Anzeige der verfügbaren Geräte - andere HDD-Größen als zuvor genannt
Wähle die erste Festplatte bzw. die erste Partition aus, auf der Du das System des Servers unterbringen möchtest. Es wird ein Kontextmenü angezeigt, bei dem Du mit Add GPT Partition
diese erstellen musst.

Füge eine GPT Partition hinzu
Wähle den gesamten Festplattenplatz (einfach das Eingabefeld leer lassen) und formatiere diesen mit dem ext4-Dateiformat und weise diese dem Mount Point /
zu.

Lege die Partitionsgröße fest
Gehe auf Erstellen
.
Danach gelangst Du zu nachstehendem Bildschirm.

Speicherplatzkonfiguration
Lasse das zweite Speichermedium unkonfiguriert.
Für das Setup werden noch weitere Partitionen benötigt, die so ohne weitere Angabe von dem später beschriebenen Skript lmn-prepare
genutzt werden.
Hinweis
Für kleine Schulen oder eine Test-Installation sollten diese Vorgaben passen.
LV Name |
LV Pfad |
Mountpoint |
Größe |
---|---|---|---|
var |
/dev/sg_srv/var |
/var |
10G |
linbo |
/dev/sg_srv/linbo |
/srv/linbo |
40G |
global |
/dev/sg_srv/global |
/srv/samba/global |
10G |
default-school |
/dev/sg_srv/default-school |
/srv/samba/schools/default-school |
40G [1] |
Achtung
Unser lmn-prepare nimmt Dir die nötigen vorbereitenden Aktionen ab. Du läßt also das zweite Speichermedium unkonfiguriert.
Speicherplatzkonfiguration übernehmen
Übernehme die Speicherplatzkonfiguration und wähle Erledigt
aus.
Danach erhälst Du die Rückfrage, ob die Installation fortgesetzt werden soll und die Daten auf der Festplatte hierbei gelöscht werden.

Bestätige die Partitionseinstellungen
Bestätige dies mit Fortfahren
.
Benutzerprofil anlegen

Lege ein Benutzerprofil an
Nenne den Server server
. Der Benutzername (linuxadmin) und das Passwort (Muster!) sind frei wählbar - wie in der Abb. dargestellt.
Abfrage Ubuntu Pro
Danach wirst Du gefragt, ob Die Ubuntu Pro
aktiviert werden soll. Überspringe dies.

Überspringe die Aktivierung von Ubuntu Pro
Abfrage OpenSSH-Zugang

Aktiviere den SSH-Server
Solltest Du eine Möglichkeit für einen Fernzugang zu dem Server wünschen, aktiviere OpenSSH-Server installieren
.
Achtung
Wenn Du dies machst, mache Dir auch Gedanken wie Du diesen Zugang absichern kannst.
Wir empfehlen das PublicKey-Verfahren. https://wiki.ubuntuusers.de/SSH/#Publickey-Authentifizierung (externer Link)
Optionale Server-Pakete

Deaktiviere alle Server Snaps
Installiere keine weiteren optionalen Pakete.
Bestätige den Start des Installationsvorganges mit Erledigt
.
Zum Abschluß der Installation wird automatisch versucht, Updates zu installieren …

Schließe die Installation ab
… und danach gilt es den Server neu zu starten.
Hinweis
Bei einer VM achte vor dem Neustart darauf, dass Du die ISO-Datei / DVD ausgeworfen hast und die Boot-Reihenfolge so umgestellt hast, dass die VM direkt von HDD bootet.
Wann die Installation abgeschlossen ist, erkennst Du daran, dass die Anzeige am unteren Bildschirmrand von

Server-Aktualisierungen
auf

… abgeschlosse
gewechselt ist.

Starte den Server neu
Den Neustart veranlasst Du mit Jetzt neustarten
, wenn es Dir angeboten wird.
Tipp
Folgendes Vorgehen bietet sich an, wenn der Server virtualisiert betrieben wird und der Hypervisor so schnell den Neustart einleitet, dass Du keine Chance hast, das Installationsmedium zu entfernen.
Alternative zum Jetzt Neustarten
gehe zum Punkt Hilfe
oben rechts. Dort wählst Du den Menüpunkt Enter Shell
aus, wo Du dann den Server gezielt mit init 0
herunterfährst. Es folgt noch ein Hinweis, dass Du die Entfernung des Installationsmediums mit Enter
bestätigen sollst. Im Anschluss daran fährt der Server herunter und Du kannst ihn von neuem starten.
Bei laufender und wie zuvor beschriebener Einrichtung der OPNsense® sollte dies erfolgreich verlaufen.
Basis-Konfiguration des Servers
term.js für die Konsolen-Nutzung in Proxmox aktivieren
Nachdem Du Dich erneut als linuxadmin
beziehungsweise mit dem von Dir angelegten Nutzer an der noVNC
Konsole angemeldet hast, gib diese zwei Zeilen Code nacheinander ein:
sudo systemctl enable serial-getty@ttyS0.service
sudo systemctl start serial-getty@ttyS0.service
Fahre nun die virtuelle Maschine (VM) herunter und starte sie erneut.
Wähle jedoch oben rechts >_ Console -> xterm.js
.
Es öffnet sich das Terminal-Fenster der VM und es erscheint folgender Hinweis:

Starte die serielle Schnittstelle
Nach einem Enter
wirst Du zur Eingabe Deines Passwortes aufgefordert.
Nach erfolgter Anmeldung mit Deinem Account kannst Du die ab jetzt folgenden Codezeilen einfach zwischen der Anleitung und dem Server mittels Copy-and-paste
übertragen. Abhängig von dem Betriebssystem Deines Administration-PCs klappt vielleicht auch Drag-and-drop
. Einfach mal testen.
stty cols 120 rows 60
Bemerkung
Der Befehl sorgt dafür, dass die Zeilenumbrüche hoffentlich zu Deiner Konsolen-Anzeige passen. Ansonsten musst Du die Angaben für die Zeichen (cols) und Zeilen (rows) anpassen.
Proxmox Guest-Agent installieren
Um mit Proxmox die Server VM herunterfahren zu können, oder für den Snapshot diese vorher korrekt „einzufrieren“, ist die Installation eines Gast-Agenten unter Ubuntu Server 22.04 erforderlich. Zudem musst Du noch dem Agenten unter Proxmox aktivieren.
Gehe dabei wie folgt vor:
Installiere auf der Server-Konsole die benötigten Pakete für den QEMU-Gast-Agenten:
sudo apt update
sudo apt install qemu-guest-agent
Aktiviere auf Ubuntu Server den QEMU-Gast-Agenten als Daemon via Konsole:
sudo systemctl enable qemu-guest-agent
Fahre die virtuelle Maschine herunter:
sudo shutdown -h now
Wähle in der Proxmox WebUI die virtuelle Maschine für den Ubuntu Server aus. Gehe dort zu
Options

Proxmox QEMU Guest Agent aufrufen
Wähle den QEMU Guest Agent aus und klicke dann oben auf
Edit
.Aktiviere den QEMU Guest Agent, indem Du den Haken setzt und dies mit
OK
bestätigst.

Aktiviere den QEMU Guest Agent
Starte danach die VM neu.
Automatische Updates abschalten
Der frisch installierte Ubuntu-Server hat automatische Updates aktiviert. Das solltest Du abschalten, denn nur so kannst Du sichern sein, dass Updates nicht während der Unterrichtszeit in Deiner Einrichtung durchgeführt werden und zu eventuellen Problemen im Schulalltag führen.
Werde mit …
sudo -i
… zum Nutzer root
und editiere, beispielsweise mit nano, die Datei …
apt install nano
nano /etc/apt/apt.conf.d/20auto-upgrades
Ersetze bei APT::Periodic::Unattended-Upgrade
die "1";
durch "0";
.
Mit <Strg>+o
und anschließendem Enter
speicherst Du die Änderung ab. Und mit <Strg>+x
verlässt Du nano wieder.
Jetzt kannst Du den Server updaten, mit …
apt update && apt dist-upgrade
Nachdem Dir neue Pakete zur Anzeige gebracht wurden, startest Du den Upgrade-Prozess mit j
.
Du erhälst die Rückfrage, welche Dienste, die noch mit alten Bibliotheken arbeiten, neu gestartet werden sollen.
Hier spielt es keine Rolle, welche Dienste Du angibst, denn zum Abschluss startest Du den Server einmal neu mit dem Befehl reboot
.
Danach sind alle Dienste mit den jeweils neu installierten Bibliotheken neu gestartet.
Achtung
Durch das Deaktivieren der automatischen Updates liegt jetzt natürlich die Verantwortung des zeitnahen Einspielen von Updates bei Dir bzw. der Person, die für die Administration verantwortlich zeichnet!
Test der Verbindung zur Firewall
Es folgt ein letzter Test, um sicherzustellen, dass die SSH-Verbindung zwischen dem Server und der Firewall funktioniert. Diese ist für das weitere Vorgehen entscheidend.
Nach dem erneuten Einloggen rufst Du folgende Zeile an der Konsole des Servers auf:
ssh root@10.0.0.254
Da es die erste Kontaktaufnahme zwischen dem Server und der Firewall ist,

Akzeptiere den ECDSA Schlüssel der OPNsense
ist es notwendig, dass Du den Key akzeptierst.
Anschließend sollte der Log-in nach der Eingabe des Passwortes Muster!
erfolgreich sein.

OPNsense Login Bildschirm
Mit 0) Logout
beendest Du die Verbindung.
Hinweis
Für Anwender einer Virtualisierungslösung empfehlen wir an dieser Stelle einen Snapshot zu erstellen!
Weiter geht es jetzt mit Server auf lmn7.2 vorbereiten